Evangelische Pfarrkirche Mitterbach und Ausstellung GLAUBENsREICH
Historische Stätte, Kirche
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Um das Jahr 1747 kamen aus dem Salzkammergut protestantische Holzknechte und ihre Familien in die damals noch kaum berührten Urwälder der Ostalpen. Ihren Glauben konnten sie zunächst nur im Verborgenen ausüben. Das machte sie zu „Geheimprotestanten“. Erst nach dem Toleranzpatent Josefs II im Jahre 1781 entstand in Mitterbach die erste evangelische Gemeinde Niederösterreichs.
1785 als evangelisches Bethaus erbaut, gilt die Evangelische Pfarrkirche in Mitterbach als einzige Toleranzkriche Niederösterreichs. Zwei Engel aus der für die Holzknechte auf dem Schagerfeld errichteten katholischen Filialkirche „St. Johann in der Wüste“ erinnern an die Zeit des Geheimprotestantismus. Als Glanzstück der Kirche gilt die einzig vollständig erhaltene Orgel von Orgelbauer Theodor Goblitz, die 1854 in die Empore eingebaut, und in den Jahren 2004 bis 2006 vollständig restauriert wurde. Auch 2016 wurde die evangelische Pfarrkirche aufwändig restauriert.
Die evangelische Pfarrgemeinde Mitterbach erstreckt sich über ein breites Gebiet von Annaberg bis nach Wildalpen und von Puchenstuben bis nach Ulreichsberg. Waren die Bewohner von Mitterbach im Jahr 1920 noch zu 80% evangelisch, so sind es heute nur mehr knapp über 30%.
Ausstellung "GLAUBENsREICH": Über die Geschichte der Evangelischen im Ötschergebiet
Eine Ausstellung über das Leben von damals sowie ein Rundgang durch den Ort geben Einblicke in eine einmalige Geschichte, die bis heute nachwirkt. Die Führungen dauern ca. 1,5 Stunden und beinhalten den Rundgang durch die Ausstellung in der Alten evangelischen Schule gegenüber der Evangelischen Kirche, die Besichtigung der Kirche sowie einen kleinen Rundgang über den Dorfplatz von Mitterbach bis hin zum historischen Friedhof.
Die Führungen finden gegen Voranmeldungen statt. Ausgangspunkt: Alte evangelische Schule (Kirchengasse 22, 3224 Mitterbach)
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