Königin der Landpfarrkirchen in Kilb
Kirche
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Ursprünglich bestand eine hölzerne Kapelle (9. Jh.) links der Sierning. Zur selben Zeit bestand auf der „Veste Chiulib“, dem Schloss, die St. Veit-Kapelle (slavischer Nationalheiliger, deutet auf slavische Besiedlung unseres Raumes). Hier wurden nachweislich seit 999 von Hürmer Chorherrn regelmäßig Messen gelesen. 1072 machte Bischof Altmann von Passau Kilb zur selbständigen Pfarre. Damals wurde an hochwassersicherer Stelle eine romanische, befestigte Kirche erbaut. Rund 400 Jahre später wurde sie bis auf den massiven Quaderturm abgetragen und in eine große, dreischiffige spätgotische Basilika umgebaut (Im Volksmund „Königin der Landkirchen“).
1519 wurde anstatt des romanischen Turmes, der sich an der Stelle der heutigen Sakristei befand, der jetzige massive Turm über der alten Herrschaftsgruft errichtet. Die ursprünglich doppelte, mit einer Galerie versehene Holzkuppel wurde später, als diese mehrmals, das letzte Mal 1761 zugleich mit dem Markt abgebrannt war, durch eine barocke Steinkuppel ersetzt. Ältestes Inventarstück der Kirche ist ein übermannsgroßes Kruzifix, anlässlich der Türkenbefreiung 1532 von Kriechbaum geschaffen.
Um 1780 erhielt das Kircheninnere sein barockes Aussehen. Kanzel und Turmkuppel von Gruber, Hochalter von Wetzl; Martin, Johann Schmidt und „Kremser Schmidt“-Schüler Rückroff, Mayer, Wetzl und Haubenstricker schufen die Hoch-, Seitenaltar- und Kreuzwegbilder.