Das wilde Mostviertel
Merkliste aufrufen merkenKraftvoll schlägt das alpine Herz im Süden des Mostviertels – den Mostviertler Alpen. Hier sind Bergabenteuer, Erlebnis und Tiefgang zu Hause.
Bizarre Felsformationen, anmutige Gipfel, tiefe Schluchten, sprudelnde Gewässer und drei Naturparke sind prägen die Mostviertler Alpen. Hier war einst die Heimat der Schmiede, Köhler, Holzfäller und „Schwarzen Grafen“.
Das wild-alpine Herz des Mostviertels, das kraftvoll in dessen Südwesten schlägt, will – zumindest auf den ersten Blick – so gar nichts mit vergorenem Obst zu tun haben. Gerade mal eineinhalb Autostunden von Wien entfernt, sind hier einsame Wanderungen genauso möglich wie anspruchsvolle Gipfeltouren. Im Winter locken sportliche und familiäre Skigebiete ins wilde Mostviertel.
Gipfel und Naturparke
Die Mostviertler Berge sind Teil der Kalkalpen. Im Laufe der Jahrtausende haben Wasser, Wind und Wetter den Kalkstein bearbeitet: bizarre Formen gebildet und tiefe Schluchten gegraben wie die bekannten Ötschergräben im Naturpark Ötscher-Tormäuer. Er ist der größte Naturpark Niederösterreichs. In der Bergwelt liegen auch der Naturpark Buchenberg und der Naturpark NÖ Eisenwurzen.
Die bekanntesten Gipfel wie Ötscher, Dürrenstein, das Hochkar, Gippel, Göller oder der Tirolerkogel sind knapp 2.000 m hoch und von eindrucksvoller Gestalt. Auffällig ist, dass die Waldgrenze hier tiefer liegt als in den alpinen Bundesländern im Westen Österreich. So wirken die Mostviertler Gipfel auch in niedrigeren Höhen ausgesprochen hochalpin.
Gut geschützt und sonnenbeschienen gedeiht in den Gräben und Gipfeln eine große Pflanzenvielfalt. Sogar Urwälder liegen im alpinen Mostviertel. Zwischen Göstling/Ybbs und Lackenhof am Ötscher verbirgt sich der „Rothwald“, ein Urwaldrest, der aus Naturschutzgründen nicht frei zugänglich ist. Das Wildnisgebiet Dürrenstein, das den Rothwald umgibt, kann man bei Führungen erkunden.
An der Eisenstraße
In der wild-alpinen Bergwelt der Eisenstraße Niederösterreich gingen einst Schmiede, Köhler und Holzfäller ihrem Handwerk nach. Besucher begeben sich noch heute auf spannende Zeitreisen und erleben alle fünf Elemente (Feuer, Wasser, Holz, Metall und Erde) auf unterschiedliche Weise: Hammerwerke besuchen, Schmieden bei der Arbeit zuschauen, sich selbst im Schmieden üben oder in der Holztriftanlage miterleben, wie früher Baumstämme mit Hilfe der Wasserkraft transportiert wurden. Zahlreiche Museen und Themenwege erzählen Geschichten aus jenen Zeiten.