Ein Sommer wie damals im Naturpark

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Auf Sommerfrische zwischen Schluchten, Wäldern und Wasserfällen

Naturnahe Entschleunigung war schon immer ein Bedürfnis der Menschen – insbesondere Bewohner von stadtnahen Gebieten schätzen seit jeher die Melange aus angenehmer Ruhe, frischer Luft und unberührter Natur. Im Naturpark Ötscher-Tormäuer im Herzen des Mostviertels finden sie genau das – und noch viel mehr.

Von Holzriesen und -knechten

In der Abgeschiedenheit des Ötscherkessels hatten sich bis ins 18. Jh. unberührte Urwälder erhalten. Doch als die Holzversorgung der Eisenwerke und der Stadt Wien immer kritischer wurde, erhielt der Unternehmer Giegl 1745 ein kaiserliches Privileg für die Erlaufschwemme. Zwei Jahre später schloss er einen „Holzabstockungsvertrag“ mit dem Stift Lilienfeld ab.

Noch im selben Jahr wanderten 60 Holzknechte als Spezialisten aus dem Dachsteingebiet für den Bau von Holzriesen und Triftanlagen in die Ötscherwildnis. Diese Zeit war vor allem kulturell entscheidend, denn mit den Holzknechten kam auch der protestantische Glaube in die Region. Neben dem Glauben blieben der Region auch Infrastrukturprojekte der damaligen Zeit erhalten, die sich noch heute vielfältiger Nutzung erfreuen: So entstanden auch die meisten der Wanderwege im heute mit 170 km2 größten Naturpark Niederösterreichs durch die Hand der Holzknechte.

Übrigens: Die spannende Geschichte der evangelischen Kirche in Mitterbach – von Holzknechten, Geheimprotestanten und Reformer – kann in der Ausstellung „GLAUBENsREICH“ entdeckt werden.

Erfrischende Kraftplätze an jeder Ecke

Bevölkerten früher die Holzknechte den Naturpark, so sind hier heute die Wanderer unterwegs. Von Trefflingfall bis Mirafall, von Lassingfall bis Erlaufsee – die Vielzahl der idyllischen Kraftplätze am Wasser machen die vielfältigen Touren zwischen Puchenstuben und Mitterbach zu einem ganz besonderen Erlebnis für die ganze Familie. Wo der Weg das Ziel ist und die Natur den Takt vorgibt, steht die Zeit eben still.

Tipp: Interessante Geschichten von damals und heute liefern die erfahrenen Naturvermittler, die bei gemeinsamen Wanderungen von Land, Leute und Natur erzählen. Ideal für alle, die etwas mehr über die Geheimnisse und Schätze im Naturpark wissen wollen.

Historische Gleise & kulturelle Glanzlichter

Erholsam ist im Naturpark Ötscher-Tormäuer bereits die Anreise ab St. Pölten. Mit den aussichtsreichen „Himmelstreppe“-Garnituren der Mariazellerbahn reisen Wanderfreunde bequem und klimaschonend zu den Ausgangspunkten der Wanderungen. Da wäre etwa das zeitlose Alpenhotel Gösing, das Naturparkzentrum Ötscher-Basis oder der Bahnhof Mitterbach. So können zahlreiche Wanderungen mit der Bahn kombiniert werden, was die Tourenplanung besonders komfortabel macht.

Dafür, dass Kultur und Natur hier im Einklang sind, gibt es zahlreiche Beweise. Wie etwa die Gipfelklaenge, die im September 2021 im Naturpark stattfinden. Ötscher-Basis, Gemeindealpe und viele weitere besondere Orte werden an zwei Tagen im September zu Open-Air-Bühnen in der Natur, und lassen die Herzen von Wanderfreunden und Kulturliebhabern gleichermaßen höherschlagen.  

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