Museum für Ur- und Frühgeschichte in Wieselburg
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Der leidenschaftliche Heimatforscher Stefan Denk beschäftigte sich ab 1949 intensiv mit der Ur- und Frühgeschichte des Erlaufgebietes. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und dem Österreichischen Archäologischen Institut wurden erstmals archäologische Grabungen im Erlaufgebiet durchgeführt. Als Stefan Denk 1958 starb, war eine beträchtliche Sammlung an Fundstücken entstanden, die bis zum Beginn der 1990er Jahre im Rathaus Wieselburg ausgestellt war. Sie bildete die Grundlage für das 1994 gegründete Museum für Ur- und Frühgeschichte Wieselburg. Seither wurde der Bestand durch Schenkungen und Leihgaben zahlreicher Sammler und Forscher um ein Vielfaches erweitert. Für die Wissenschaft stellen diese Bestände einen reichhaltigen Fundus dar, der immer wieder neue Erkenntnisse zu Tage fördert.
Das Erlaufgebiet im niederösterreichischen Alpen- und Alpenvorland hat seine heutige landschaftliche Prägung mit dem Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 10.000 Jahren erhalten. Damals entstanden dichte Mischwälder. Die ersten steinzeitlichen Bauern besiedelten die Gegend und mussten freie Kulturflächen für Ackerbau und Viehzucht schaffen. Seither ist das Erlaufgebiet von Menschen unterschiedlicher Kulturen und deren Lebensspuren geprägt. Der Boden, auf dem wir stehen, ist ein umfassendes Geschichts-Archiv.
Die Sammlung des Museums für Ur- und Frühgeschichte Wieselburg umfasst Funde aus der Zeit der frühen Jungsteinzeit bis zum Ende des Frühmittelalters. Die Sammlung des Museums für Ur- und Frühgeschichte Wieselburg umfasst Funde aus der Zeit der frühen Jungsteinzeit bis zum Ende des Frühmittelalters. Die ältesten Gegenstände sind Steinbeile und Pfeilspitzen von Bauern und Jägern. Seltene Kupferbeile kündigen die materielle Veränderung zur Bronzezeit an. Dass im Raum Wieselburg auch zur Römerzeit Wirtschaft und Handel getrieben wurde, beweisen viele Fundstücke, zum Beispiel ein Keramikgefäß mit der Aufschrift „Mercator“ („Händler“) und eine Münze mit dem Bild des römischen Kaisers Marc Aurel. Die Glasperlenkette einer slawischen Frau aus dem Frühmittelalter zählt zu den jüngsten Funden.
Ein fast 2.500 Jahre altes Keltenschwert und eine mit zwei Drachen verzierte Schwertscheide wurden bei Baggerarbeiten in Wieselburg entdeckt. 1966 war es eine Sensation: Ein fast 2.500 Jahre altes Keltenschwert und eine mit zwei Drachen verzierte Schwertscheide wurden bei Baggerarbeiten in Wieselburg entdeckt. Dieser und andere Funde aus vergangenen Jahrhunderten erzählen vom Leben und Sterben der Menschen im Erlaufgebiet. Sie sind das kulturelle Erbe einer ganzen Region. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Wieselburg bewahrt diese Spuren, die von der Wissenschaft Schritt für Schritt entschlüsselt werden. Dadurch wird die faszinierende Vergangenheit für die Menschen von heute lebendig und erfahrbar.